LBG-Lufttechnische Anlagen GmbH

Eine Klimaanlage ist eine Anlage zur Erzeugung und Aufrechterhaltung eines gleichmäßigen Raumklimas. Der Begriff Klimaanlage wird in Deutschland in dem Sinne verwendet, dass in einem Raum Temperatur, Feuchtigkeit und Luftqualität erzeugt und gehalten werden kann. Im Gegensatz dazu wird im Ausland oft unter Klimaanlage lediglich eine Raumkühlung (air conditioning) verstanden.

Einteilung

Eine Klimaanlage hat die Aufgabe mit Hilfe der Zuluft und der Luftführung einen Raum zu konditionieren. Die Einteilung erfolgt nach den geregelten thermodynamischen Funktionen für die Zuluft.

Einteilung von Lüftungs-, Teilklima- und Klimaanlagen nach DIN EN 13779

Kategorien geregelte Funktionen Anlagenbezeichnung
Lüftung Heizung Kühlung Befeuchtung Entfeuchtung
THM-CO X Einfache Lüftungsanlage
THM-C1 X X Lüftungsanlage mit Heizfunktion bzw. Luftheizungsanlage
THM-C2 X X X Teilklimaanlage mit Befeuchtungsfunktion
THM-C3 X X X (X) Teilklimaanlage mit Kühlfunktion
THM-C4 X X X X (X) Teilklimaanlage mit Kühlund Befeuchtungsfunktion
THM-C5 X X X X X Klimaanlage mit allen Funktionen (oder umgangssprachlich „Vollklimaanlage“)

Legende: X Wird in der Teilklimaanlage geregelt. (x) Wird in der Teilklimaanlage beeinflusst, aber nicht geregelt.
Weiterhin werden die Klimaanlagen zusätzlich nach der Lüftungsfunktion gekennzeichnet. Wird Außenluft zugeführt, so handelt es sich um eine Klimaanlage mit Lüftungsfunktion.
Wird dagegen nur Umluft gefahren, so ist das eine Klimaanlage ohne Lüftungsfunktion.

Vor- und Nachteile von Klimaanlagen
Die Auswirkungen von Klimaanlagen auf die Produktivität bei der Arbeit sind umstritten und von vielen individuellen Faktoren beeinflusst.

Pro:

Gesundheitlich zuträgliche Atemluft wird den Arbeitsräumen zugeführt. Dies ist gemäß Arbeitsschutz, z. B. in Deutschland nach der Arbeitsstätten-Richtlinie Lüftung (ASR 5) dann erreicht, wenn die Luftqualität im Wesentlichen der Außenluftqualität entspricht.[1] Neben CO2 werden auch Gerüche und Schadstoffe, wie Lösungsmittel aus Baustoffen oder Teppichen, Ozon aus Laserdruckern, Stäube, Gase und Dämpfe aus Herstellungsprozessen etc. abgeführt. Maßstab ist die maximale Konzentration am Arbeitsplatz (MAK).
Bei etwa 20 °C ist der Mensch zu 100 % leistungsfähig. Bei 28 °C sinkt die Leistungsfähigkeit auf 70 % und bei 33 °C auf 50 %.[2] Laut Arbeitsstätten-Richtlinie Raumtemperatur (ASR 6) soll die Temperatur an Büroarbeitsplätzen 26 °C nicht übersteigen.[3]

Contra:

Eine Befragung der AOK ergab, dass sich fast 40 % der Befragten durch schlechte Belüftung und Klimaanlagen beeinträchtigt fühlen. Schlecht gewartete Systeme können Schadstoffe nicht abführen oder sogar Bakterien, Schimmelpilze und andere Mikroorganismen verbreiten.[4 ]
Zwar verbrauchen moderne, effiziente Klimaanlagen weniger Energie als ältere Geräte, aber ein verlustleistungsfreier Betrieb ist prinzipiell unmöglich. Das belastet spürbar die Stromversorgungsnetze, gerade in urbanen Gegenden.
Wenn Kältemittel (z. B. R410A mit einem GWP von 1725) in die Umwelt gelangt, dann trägt dieses durch das Treibhauspotenzial zur Klimaerwärmung bei.[5] Betreiber von größeren Kältemaschinen sind deshalb durch die Chemikalien-Klimaschutz-Verordnung dazu verpflichtet, die Dichtheit des Systems regelmäßig prüfen zu lassen. Moderne Kältemittel haben keine Ozon abbauende Wirkung mehr.
Die Raumtemperatur kann durch den Nutzer auch zu kalt eingestellt werden. Erkältungserkrankungen im Sommer werden teilweise auf einen „Kälteschock“ beim Betreten eines gekühlten Raumes zurückgeführt. Es wird daher empfohlen die Raumtemperatur nicht kälter als 6 °C unter der Außentemperatur einzustellen. Moderne Regelungen mit gleitender Anpassung der Raumtemperatur an die Außentemperatur erfüllen dies automatisch.